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Gut vorbereitet in die Zukunft

So etwa könnte man die Inhalte der 88. Bundesverbandstagung zusammenfassen. Die fast 100 Vertreter von 20 der 23 Fachschaften Pharmazie Deutschlands informierten sich in verschiedenen Workshops über Alternativen zur Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke und diskutierten über mögliche Verbesserungen der Ausbildung im praktischen Jahr.

Obwohl viele der angereisten Studenten noch weit entfernt vom praktischen Jahr und der Ausübung ihres Berufes waren - ein Großteil befindet sich noch im Grundstudium -, sollte es diesmal verstärkt um den dritten Bildungsabschnitt und die Zeit danach gehen. "A Pharmacist's Life in Great Britain", "Klinische Pharmazie", "Apotheker in den Krankenkassen", "Das Berufsbild des Apothekers in der pharmazeutischen Industrie" und "Pharmazie und Literatur", für die meisten wird es noch eine Weile dauern, bis sie sich mit den Themen der Workshops beschäftigen müssen. Trotzdem war das Interesse groß.

Die eigene Zukunft sollte nicht anderen überlassen werden, keinesfalls dem Zufall! So war eines der diskutierten Themen eine Evaluierung der Apotheken, in denen bereits PJ'ler ausgebildet wurden, um für die nachfolgenden Suchenden einen gewissen Anhaltspunkt liefern zu können. Den meisten Diskussionsstoff lieferte das Modell der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK BW), die im praktischen Jahr "Tutorenkurse" unter dem Slogan "Vom Profi lernen" anbietet. Zwar waren sich alle einig, dass die Ausbildung im Praktischen Jahr verbessert werden solle, um sich den veränderten Anforderungen an die Apothekerschaft anzupassen, aber sie kritisierten die damit verbundenen erheblichen Kosten.

Die immer stärker in den Vordergrund tretende Beraterrolle des Apothekers wird mit der neuen Approbationsordnung auch an den Unis unterstrichen, indem dort die Klinische Pharmazie als Prüfungsfach neu eingeführt werden wird. Den größeren Praxisbezug und die bei weitem größere Erfahrung haben in diesem Punkt aber die berufstätigen Apotheker, die im praktischen Jahr aber leider nicht alle gleich (gut) ausbilden. Von der Idee der LAK BW, die Ausbildung auch in diesem Bereich dadurch zu verbessern, indem man praxisbezogene Unterrichte anbiete, waren alle Studierenden genauso angetan, wie sie es ablehnten, dass die Praktikanten dort die Kosten (900 DM, also etwa ein Monatsgehalt im PJ!) derzeit allein zu tragen haben.

Der BPhD wird versuchen, die anderen Kammern zu einer Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachschaften vor Ort anzuregen, damit vielleicht bald auch in anderen Bundesländern solche Kurse angeboten werden.

Einstimmig wurde auf der 88. Bundesverbandstagung die neue Satzung beschlossen, nach welcher anschließend der Vorstand und die Beauftragten neu gewählt wurden.
Im Amt bestätigt wurden der Präsident Jan-Robert Möbius (Kiel), die PJ-Beauftragte Regina Westmeier (Kiel), der Rechtsbeauftragte Robert Stork (München), die Beauftragte für das Auslandsreferat Saskia Schmidt (Mainz), die EPSA-Beauftragte Dana Schlöffel und der Beauftragte für Klinische Pharmazie und pharmaceutical care Andreas B. Werner (Bonn).
Neu gewählt wurde als Vizepräsidentin Jeanette Dettmann (Hamburg), die Heidrun Eckner nach drei Jahren im Amt ablöste, Bianca Hagenberg trat die Nachfolge von Suzan Altunbas (beide Münster) an und Christian Fehske (Erlangen) übernahm das Amt des Pressereferenten von Silja von Graberg. Das Amt des Apokalyptus – Beauftragten (zuletzt Juliane Gruner aus Kiel) fiel weg, dafür wurde Lars Pichert (Kiel) in das neu entstandene Amt des Internetbeauftragten gewählt, der sich in Zukunft um eine Verbesserung der Internetpräsenz des BPhD bemühen soll. 

An dieser Stelle sei der Fachschaft der FU Berlin noch mal ein großes Lob ausgesprochen, die die Organisation der Tagung hervorragend organisiert und durchgeführt hatte. Sie hatte sich um alles gekümmert, es fehlte an nichts. Auch den wissenschaftlichen Teil der Tagung mit den Professoren Schubert-Zsilavecz aus Frankfurt und Schunack hatten sie vorbereitet: Hier ging es um die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft, in der sich auch für Studierende eine Mitgliedschaft lohnt, und um die Frage, ob die Natur uns optimale Arzneistoffe liefert.

Am Samstag Abend wurde traditionell zusammen gefeiert, es fand ein Grand Prix de la Chanson des Etudiants de la Pharmacie d'Allemagne, bei dem 4 der vertretenen Fachschaften etwas vortrugen. Die Fachschaft aus Kiel als Band ABDA feat. ABBA gewann überragend mit einer einmaligen Darbietung, die sicher lange unvergessen bleiben wird. Mit Freunde erwarten nun alle die nächste Tagung in München, die vom 3. bis 5. November stattfinden wird. Vorher stehen noch ein Volleyballturnier der Pharmaziestudierenden in Freiburg (23. bis 25.Juni; http://www.pharmacup.de) und die ExpoPharm in Köln an (28.9. - 1.10.2000), wo der BPhD mit einem Stand vertreten sein wird, nicht zuletzt, um bei den Messebesuchern für eine zukunftsorientierte Ausbildung zu sorgen. Natürlich würden wir uns auch dort über zahlreiche Besucher nicht nur aus Studentenreihen freuen!

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Stand: 18. Februar 2001 18:30